Perspektivenwechsel
Schritt für Schritt haben wir uns alle aneinander angenähert. Es war zwar nie Scheu vorhanden, jedoch war das Miteinander von Unsicherheiten geprägt: Was wollen wir hier? Kommen wir nur einmal und sind dann einfach wieder weg? Kann man sich auf uns verlassen? Kommen wir wieder? Sind die ganzen Sachen, die wir mitgebracht haben, zum Verschenken?
Diese ganzen unausgesprochenen Fragen zeigten sich für uns in dem Verhalten der Kinder. So nah sie uns von Anfang an waren, so bedingungslos sind sie mit den Materialien umgegangen, die wir mitgebracht haben. Kaum haben wir unsere Materialkiste abgestellt, schon waren wir umringt und sämtliche Dinge waren “verschwunden”. Erst durch klare Gestiken konnten wir zum Ausdruck bringen, dass wir diese Materialien noch benötigen für andere Dinge.
Und man soll´s nicht für möglich halten: Eine halbe Stunde später waren die meisten Sachen wieder da – sogar ein halber Eimer mit Murmeln von den Aktionen der Vorwoche sind wieder aufgetaucht. Dies hat uns eindringlich darin bestärkt, dass auch in den Erstaufnahmeeinrichtungen unsere Aktionen Nachhaltigkeit haben. Denn diejenigen, die uns schon kennen, geben ihr Wissen an die Neuankömmlinge weiter. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn wir regelmäßig vor Ort sind und die Kinder uns und unsere Aktionen wiedererkennen. Und das haben wir bereits nach nur eineinhalb Wochen tätig sein vor Ort erreicht – was uns mächtig freut und hochmotiviert fürs Weitermachen.
Was haben wir uns denn dieses Mal ausgedacht? Eigentlich egal, denn es dann doch wieder anders gekommen 🙂
Das ist so wunderbar an diesen Aktionen, wenn die Mitmachenden so aktiv und kreativ sind, da entstehen einfach Dinge. So auch dieses Mal, wo auf einmal Räume neu definiert wurden mit den Kreppapier-Schlangen. Die Kinder sich Masken bastelten und viel Spaß und Freude in die Unterkunft brachten.
Wir können hier noch sehr viel bewegen und wir sind alle schon sehr sehr gespannt, wie sich unsere Arbeit hier weiterenwickeln und welche Früchte sie tragen wird.