Ein Hochbeet für die Burg – ein Meilenstein zum Mitbauen

Seit fast zehn Jahren sind wir von wundersam anders im Quartier Burg im Bayreuther Stadtteil St. Georgen unterwegs. Zwei- bis dreimal pro Woche machen wir aufsuchende Quartiersarbeit: Wir kommen mit unserem Spielmobil, mit Werkmaterial, Ideen und offenen Ohren direkt zu euch auf die Plätze. Unser Ziel: Die Rechte von Kindern stärken, Räume für Begegnung schaffen – ganz konkret, mitten im Quartier.

Im Quartier Burg ist die sichtbare soziale Infrastruktur sehr prekär. Das bedeutet: Es fehlt an Orten, an denen man einfach zusammenkommen, sich austauschen und gemeinschaftlich aktiv werden kann. Kein Nachbarschaftstreff, kein offener Ort für Gespräche, Austausch oder Beteiligung. Seit zehn Jahren fordern wir deshalb genau das – und sind regelmäßig mit dem Stadtrat im Gespräch. Doch das Ergebnis war immer wieder: nichts. Kein Raum. Keine Unterstützung.

Letztes Jahr wurde zumindest ein parteiübergreifender Antrag gestellt, der versprach, nach einem geeigneten Ort für ein kleines Quartierszentrum zu suchen. Im Mai 2025 kam dann jedoch die ernüchternde Antwort von Seiten der Verwaltung: Das Vorhaben wurde abgelehnt.

Und dann kam die Sache mit dem Hochbeet.

Im Oktober 2024 hatte die Wohnungs- und Siedlungsbau OHG (WSB), die viele der Wohnblöcke im Viertel verwaltet, die Bewohner*innen gefragt, ob sie sich Hochbeete im Quartier vorstellen könnten. Die Rückmeldungen waren verhalten – und die WSB wollte das Projekt schon wieder aufgeben. Doch wir bekamen davon Wind und nahmen direkt Kontakt auf.

Nach intensiven Gesprächen erklärte sich die WSB bereit, die Finanzierung für ein erstes Hochbeet zu übernehmen – unter der Bedingung, dass wundersam anders sich um die Koordination der Pflege kümmern würde.

Was viele nicht sofort sehen: Dieses Hochbeet ist ein echter Meilenstein für das Quartier.

Denn es ist nicht nur ein Ort, an dem Pflanzen wachsen – sondern auch Ideen. Gespräche. Begegnungen. Auseinandersetzungen. Gemeinsames Lachen. Feste. Es ist ein sichtbares Zeichen, dass sich etwas verändern kann – dass Nachbarschaft möglich ist.

Und jetzt kommt der nächste Schritt:
Am Montag, den 24. Juni ab 8 Uhr, bauen wir gemeinsam mit euch ein zweites Hochbeet – direkt vor Ort im Quartier.

Warum du dabei sein solltest?
Weil Beteiligung am Bauprozess auch bedeutet, sich den Ort anzueignen. Verantwortung zu übernehmen. Und das, was da wächst, mitzugestalten – im Beet und darüber hinaus. Denn wo ein Hochbeet steht, kann mehr entstehen: mehr Begegnung. Mehr Miteinander. Mehr Zusammenhalt.

Mach mit – beim Bau, beim Gießen, beim Miteinander. Am 24.06. im Quartier Burg. Wir freuen uns auf dich!