Grünschnäbel auf dem Holzweg? – Das Grünholzmobil war da

Wenn es rund um die Schoko und in der Burg fleißig kratzt, schabt, sägt und klopft, und überall verstreute Holzspäne herumliegen, dann gibt es keinen Überfall der wildgewordenen Spechte, sondern das Grünholzmobil von Michl Heuberger ist vor Ort. Die kreativste und beste Baumschnittverwertung weit und breit!

Der Michl. Hier werden Schnitzkunst und Holzkultur gelebt.

Schon die Atmosphäre der Grünholzwerkstatt ist beeindruckend: Unter einem großen offenen Zelt gibt es die verschiedensten Sitz- Schnitz- und Werkmöglichkeiten. Ob man etwas drechseln, spalten, sägen, bohren oder schnitzen möchte, für jeden Arbeitsschritt gibt es die passenden Werkzeuge und Arbeitsplätze. Drumherum liegen jede Menge Werkstücke und Bücher, von denen man sich inspirieren lassen kann. Allein hier kommt man aus dem Staunen nicht heraus: Ein Steckeneinhorn, Kreisel, Säbel, Eierbecher, Steckspiele, Puppen, Holzfiguren, ein Xylophon, Hui-Maschinen, Springseilgriffe, Löffel, Flöten, Schalen und viele andere Sachen laden zum Nachmachen ein.

Damit man diese Sachen aber auch gut herstellen kann, braucht es nicht nur eine gute Idee, sondern man muss auch wissen, wie man dafür die richtigen Werkzeuge benutzt und diese sicher verwendet. Denn Schnitzen macht nur mit wirklich scharfen Klingen richtig Spaß. Damit man sich beim ersten Versuch nicht gleich so verletzt, dass man das Schnitzen wieder aufgeben muss, gibt es am Anfang eine ausführliche Einführung von Michl. Die ist aber auf keinen Fall langweilig, sondern ein Event für sich, denn er erklärt nicht nur interessant und ausführlich, sondern auch mit viel Humor und Witz und neben der Sicherheit lernt man auch gleich, was man mit einem Stück Holz so alles machen kann. Deshalb fängt man auch mit dem wichtigsten Punkt an: Wenn man sieht, wie jemand etwas tut, das gefährlich sein könnte, dann ruft man laut und deutlich „Stop!“. Wenn man das hört, müssen alle sofort aufhören und man macht erst weiter, wenn die gefährliche Situation vorüber ist. Damit man sich das merkt, stellt sich Michl gleich mal völlig falsch an den Sägebock und schaut nicht auf sein Werkzeug.

Zum Glück rufen die Kinder, die gut aufgepasst haben, gleich „Stop!“ und er hört auf. Dann findet man zusammen heraus, wie man es richtig macht. Mit der Säge sägt man zunächst ein Stück von dem Ast ab, mit dem man arbeiten möchte. Anschließend geht es weiter zum Spalten. Man legt an der richtigen Stelle das Spalteisen an, dann klopft man mit dem Holzhammer auf die Klinge und ganz schnell wird aus dem runden Stück ein halbrundes Stück, aus dem man zum Beispiel ein Boot oder ein Stück von einer Murmelbahn machen kann. Wenn man das Holzstück nochmal spaltet, hat man ein Brett. Daraus könnte man dann zum Beispiel schon einen Bratenwender schnitzen. Für eine schön glatte Oberfläche kann man dann das Ziehmesser verwenden und für die Feinarbeit nimmt man ein Schnitzmesser. Zuletzt die sichere Schnitzhaltung geübt, damit man sich und andere nicht verletzt. Dann geht es ran ans Holz.

Wie Michl so schön sagt: „Das Holz kommt nicht von selbst.“ Man muss sich also selbst auf den Weg machen, ein passendes Stück Holz und eine Idee suchen und dann kann es los gehen. Bei der Fülle von Ideen fällt einem ziemlich schnell etwas ein und in kurzer Zeit sprudeln alle nur so vor Ideen, die Wirklichkeit werden wollen. Ziemlich schnell wird überall geschnitzt, geschabt, gesägt und gebohrt und es fallen Späne. „Was ich so gerne mag“, sagt eine junge Teilnehmerin, „ist, dass ich mir jederzeit Hilfe holen kann, wenn ich möchte.“ „Das Schnitzen ist toll, aber dass es auch noch ein Eis gibt, ist das Beste!“, sagt ein Junge. Wegen der Hitze denken wir auch immer daran, rechtzeitig Pausen zu machen, einen Schluck Wasser zu trinken, oder eine leckere Nuss als Energiespender zu essen, die Michl gerne anbietet. Natürlich wird die mit einem selbstgemachten Nussknacker geknackt. Nach der ausgiebigen Schnitzsession haben alle ein fertiges Werkstück oder einen guten Projektanfang für den nächsten Tag in der Hand. In der Abschlussrunde bedanken wir uns nochmals bei unseren Händen für ihre tolle Arbeit und beim Grünholzmobil für so viel Wissen, Spaß und großartige Ideen.

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