Wie lebt es sich in der Burg? Eindrücke aus der offenen Gesprächsrunde auf der Burg-Kerwa 2025
Im Rahmen der diesjährigen Burg-Kerwa fand eine offene Gesprächsrunde im Format eines World Cafés statt. Gemeinsam mit Anwohnerinnen, Vertreterinnen der Stadtpolitik und sozialen Trägern wurde lebhaft diskutiert – über Nachbarschaft, Aufenthaltsqualität, Freizeitangebote und die Entwicklung von Mieten im Quartier.
Was sich klar zeigte: Die soziale Infrastruktur im Stadtteil Burg ist schwach ausgeprägt. Es fehlen alltägliche Anlaufstellen wie ein Bäcker, ein Metzger oder ein Sportverein. Orte der Begegnung sind nur in sehr begrenztem Maße vorhanden – oder, wie im Fall des Bolzplatzes, am Rand des Quartiers, schlecht beleuchtet und wenig einladend.
Auch die Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs ist für viele Bewohner*innen unzureichend, was insbesondere für ältere Menschen oder Familien mit Kindern zur echten Herausforderung wird.
Mehrere Stadträt:innen betonten die Notwendigkeit eines festen Ortes der Begegnung im Quartier – ein Raum für Austausch, Beteiligung und kulturelles Leben. Das temporär aufgebaute Zirkuszelt zur Burg-Kerwa hat eindrucksvoll gezeigt, wie gut ein solcher Ort angenommen wird und was er bewirken kann: offene Gespräche, generationenübergreifende Begegnungen und ein spürbares Gefühl von Gemeinschaft.
Als direkte Folge dieser Gespräche wird der Verein wundersam anders einen Antrag an die Stadt Bayreuth stellen, um einen solchen Ort im Quartier dauerhaft zu schaffen. In der Prüfung sind aktuell verschiedene Varianten – etwa ein Bauwagen, zwei bis drei Container oder eine Jurte. Entscheidend ist, dass der entstehende Raum niedrigschwellig zugänglich ist und sich flexibel für gemeinschaftliche Nutzung eignet.
Die Burg-Kerwa 2025 war ein starkes Zeichen dafür, was im Quartier möglich ist, wenn Beteiligung ernst genommen wird. Jetzt gilt es, die Impulse in konkrete Schritte zu überführen – gemeinsam mit Bewohnenden Stadtverwaltung und Politik.